Mittwoch, 12. Mai 2010

Mittwoch 6. Mai im Tal von Bahmyan

Sich auf den Fuss des grossen Buddhas zu stellen soll Glück bringen

Auf dem Burgberg der zerstörten Stadt.
Im Hintergrund die Klippe mit den leeren Buddha-Nischen

Die eingerüstet Felsennische des kleinen Buddhas

Kinder beobachten uns beim Klettern zu den Höhlen

In der dünnen Höhenluft spürt man beim kraxeln jedes Extra-Pfund. Das Tal liegt auf 2600 Metern Höhe.


Die Felsentreppen die bis zum Scheitel der Buddha-Nische führen


Blick in den Scheitel der grossen Felsennische mit Bruchflächen der zerstörten Skulptur

Prof. Emmerling mit einigen Arbeitern

Blick aus einer Seiten-Galerie, hoch in der Felswand


Abendstimmung mit Beleuchtung zum wahnsinnig werden


Gerüst in der kleinen Nische

Historische Aufnahme des kleinen Buddhas um 1910

Historische Aufnahme des grossen Buddhas um 1910

Die leere Felsennische des grossen Buddhas heute

verrostete Patronenhülsen einer russischen Flakstellung auf dem Stadthügel




Bert Praxenthaler mit seinem schon legendären Strohut



Bernd an einer Quelle auf dem Drachenfelsen

Der Rücken des sagenumwobenen Drachenfelsens der von einem endlosen Riss durchzogen ist


Bernd Streicher und ich sind eigentlich als Touristen mitgekommen. Deshalb machen wir unser eigenes Programm. Wir fragen, ob wir uns ein Auto ausleihen dürfen und bekommen einen Fahrer und einen englisch sprechenden jungen Führer dazu. Wir bekommen eine wunderbare Rundfahrt durch das Tal mit weiteren Wohnhöhlen aus dem 7.Jh.n.Chr. Grandiose Landschaften. Dann zurück zu Baustelle. Wir schauen uns das Gerüst in der Nische des kleinen Buddahs an - immerhin ca. 50 Meter hoch. Laufen die Treppen in den Höhlen bis zum Scheitel der Nische hoch, besichtigen verschiedene seitliche Galerien mit Resten uralter Wandmalereien (7.Jh.n.Chr.)
Der Nachmittag vergeht mit der Besichtigung eines antiken Stadtberges. Ein großer Hügel ist vollgepackt mit Ruinen einer aus Lehmziegeln gebauten Stadtanlage, die im 12. Jh. die Mongolen nach langer Belagerung zerstörten. Alle Bewohner wurden umgebracht. Seitdem ist die Stadt eine unbesiedelte Ruine. Die Russen hatten eine Flugzeug-Abwehrstellung auf der Spitze des Hausberges und einen großen Teil des Geländes vermint. Die Beseitigung der Minen war aufwändig und forderte Opfer. Uns wurde erzählt, dass ein Minenräumer aus Versehen eine Mine zur Detonation brachte und dabei um kam. Auch heute noch darf man die sicheren und mit weiss gestrichenen Steinen markierten Pfade nicht verlassen. An mehreren Stellen liegt gesammelter, verrosteter Kriegsschrott (Patronenhülsen von FLAG Geschützen, Konservendosen). Man muss sich nur bücken und hebt Scherben von bemalten Tongefässen auf. In der Stadt ist noch nie archäologisch gegraben worden.
Die Unesco möchte erste Sicherungen an vom Einsturz gefährdeten Mauerresten der Ruinen finanzieren. Um eine Auswahl zu treffen, sind wir hier.

Abends sind wir bei dem schon genannten Museumsdirektor zu einem Gastmahl eingeladen. Es werden viele Reden geschwungen, zwei junge Männer spielen auf einem Saiteninstrument und singen dazu Lieder des Stammes der Hasara, zu dem die Familie des Direktors gehört. Nur Männer nehmen, wie üblich, an der Veranstaltung teil. Das lange Sitzen am Boden im Schneidersitz fällt mir schwer. Der Direktor berichtet von seinen Plänen mit dem noch nicht existierenden Museum und bittet um finanzielle Unterstützung. Das Essen dauert etwas zu lange und wir sind froh, als wir wieder ins Hotel fahren können, da wir morgen sehr früh die Rückfahrt nach Kabul antreten müssen.

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